• Tabellenführer bauen Vorsprung in der Deutschen Rallye-Meisterschaft aus
• Marijan Griebel bleibt in Lauerstellung/Julius Tannert scheidet nach Reifenschäden aus
• Martin Christ aus Geesthacht holt vorzeitig Titel in der DRM2-Wertung
München. Das war eine Gala-Vorstellung von Philip Geipel und Katrin Becker-Brugger. Die
Spitzenreiter der Top-Klasse DRM fuhren ihrer internationalen Konkurrenz bei der ADAC Cimbern
Rallye in Süderbrarup auf und davon und gewannen am finalen Samstag alle sechs
Wertungsprüfungen. Auch der immer wieder einsetzende Regen konnte das Duo beim nördlichsten
Tourstopp der Deutschen Rallye-Meisterschaft nicht stoppen. Am Ende feierten die Tabellenführer
im Skoda Fabia Rally2 Evo einen ungefährdeten dritten Saisonsieg und bauten ihren Vorsprung in der
Gesamtwertung aus. Philip Geipel: „Es lief alles wie von selbst. Wir haben schnell unseren Rhythmus
gefunden und hatten heute während des gesamten Tages Spaß. Auch vom Regen haben wir uns nicht
beirren lassen, die Reifenwahl war perfekt und die letzte Prüfung war eine der coolsten, die ich je
gefahren bin. Da wir auch die Pirelli Power Stage gewonnen haben, kommen 35 Punkte dazu. Wir
wollen diese Euphorie vom hohen Norden mit in das Finale nach Niederbayern nehmen.“ Und Co-
Pilotin Katrin Becker-Brugger ergänzte: „Wir mögen Regen und haben uns zum Ziel gesetzt, jede
Prüfung und im Endeffekt diese Rallye zu gewinnen, um unsere Meisterschaftschancen bis zum
Schluss zu wahren. Philip ist sensationell gefahren, das Team hat einen unfassbaren Job gemacht und
ich habe gelesen. Es lief perfekt für uns.“
Der aktuelle Deutsche Rallye-Meister Marijan Griebel, der die letzten drei Stationen gewinnen
konnte, hatte in Schleswig-Holstein mit seinem Co-Piloten Tobias Braun im Citroën C3 Rally2 keine
Chance. Nach dem ersten Tag lag er nur eine Zehntelsekunde hinter den späteren Gewinnern,
danach fiel er kontinuierlich zurück. „Wenn ich gewinnen kann, gebe ich alles. Wenn nicht, fahre ich
taktisch. Das war heute der Fall. Ich habe schnell gemerkt, dass unser Paket aus Fahrer, Auto und
Reifen nicht zum Sieg reichen würde. Im Hinblick auf den Titel ist ein zweiter Platz nach drei Siegen in
Folge auch okay. In unserer Klasse sind die Autos auf identischem Niveau, da kommt es auf die Reifen
an. Unserer funktionierte heute bei nassen Bedingungen nicht so gut, dafür waren wir in den Rallyes
zuvor sehr schnell. Damit muss man eben leben“, erklärte der 33-jährige Tabellenzweite aus
Hahnweiler.
Julius Tannert und Frank Christian (VW Polo GTI R5) wurden dagegen vom Pech verfolgt. Nach einem
glänzenden Auftakt am Freitag lag das Duo noch in Führung. Am Finaltag schlug das Schicksal dann in
Form von Reifenschäden zu, die das vorzeitige Aus bedeuteten. „Ich bin in Wertungsprüfung fünf
über den Fuß einer Baustellen-Barke gefahren und habe uns damit einen Reifenschaden
eingehandelt. Wir sind zu Ende gefahren und hatten einen Rückstand von rund 40 Sekunden. Danach
haben wir uns mit einem neuen Reifen wieder einen Plattfuß eingehandelt. Das wars, wir hatten
keinen Ersatz mehr und mussten das Fahrzeug abstellen. Schade, wir waren absolut siegfähig, aber
ich fahre seit über zehn Jahren Rallye und bin Kummer gewohnt“, so der 32-jährige Zwickauer.
Drittbeste Deutsche in der DRM-Wertung waren Oliver Bliss und Marco Glasen im Skoda Fabia R5 auf
Rang sechs. Auf den drei Plätzen vor ihnen lagen Teilnehmer aus Dänemark, die traditionell bei der
ADAC Cimbern Rallye einen offiziellen Meisterschaftslauf austragen und deren Ergebnisse mit in die
Wertung eingehen.
In der DRM2-Kategorie war es am Samstag bis zum Schluss spannend. Nach jeder Wertungsprüfung
wechselte die Führung, ehe sich Nico Knacker und Enrico Flores-Trigo (Renault Clio Rally4) bei erneut
einsetzendem Regen gegen ihre deutsche Konkurrenz durchsetzen konnten und in ihrer Klasse Platz
zwei erkämpften. „In den letzten Rallyes lief es teilweise sehr unglücklich und wir sind froh, dass
unsere Pechsträhne endlich gerissen ist. Die Reifenwahl war entscheidend und wir haben uns auf der
vorletzten WP ein wenig verpokert. Zum Schluss lagen wir dann goldrichtig und konnten unsere
Kollegen aus Deutschland noch abfangen“, freute sich Nico Knacker. Konstantin Keil und Stefanie
Fritzensmeier (Citroën DS3 R3T Max) zeigten im Regen von Süderbrarup ebenfalls eine starke
Leistung und belegten Platz drei. Dahinter freute sich Tabellenführer Martin Christ wie selten zuvor
über einen vierten Rang, denn der machte den Geesthachter vorzeitig zum Meister in der DRM2.
„Wir hatten einen großen Vorsprung, Ankommen war das Wichtigste. Wir durften nur nicht zu viel an
Boden verlieren. Bei den wechselhaften Bedingungen haben wir auf Sicherheit gesetzt und sind fast
ausschließlich mit Regenreifen gefahren, obwohl man auch softe Slicks hätte einsetzen können. Aber
diese Zurückhaltung ist nicht ungefährlich und wäre am Freitag fast schiefgegangen. Ich bin
weggerutscht und haarscharf an einem Baum vorbei auf einer Wiese gelandet. Da haben wir 15
Sekunden verloren. Danach war ich voll konzentriert unterwegs und bin glücklich über diese
Meisterschaft.“
Highlights der ADAC Cimbern Rallye auf n-tv
Die Highlights der Deutschen Rallye-Meisterschaft sind exklusiv bei n-tv im frei empfangbaren
Fernsehen zu sehen. An jedem Wochenende nach den Rennveranstaltungen strahlt der
Nachrichtensender das 30-minütige DRM-Magazin „PS – DRM Deutsche Rallye-Meisterschaft“ jeweils
am Samstagmittag und Sonntagmorgen aus. Alternativ dazu kann das Magazin in der Mediathek von
n-tv oder der Streamingplattform RTL+ jederzeit kostenlos abgerufen werden.
Sendezeiten n-tv „PS – DRM Deutsche Rallye-Meisterschaft“
ADAC Cimbern Rallye
Samstag, 08.10.22 12:10 Uhr
Sonntag, 09.10.22 06:30 Uhr (Whd.)
ADAC 3-Städte-Rallye
Samstag, 22.10.22 12:10 Uhr
Sonntag, 23.10.22 06:30 Uhr (Whd.)
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